KI-Adventskalender – Tag 3 von 24: Woran Sie KI-Buzzword-Beratende in fünf Minuten erkennen
TL;DR
Viele Geschäftsführer:innen haben kein Problem mit KI, aber sehr wohl mit Beratung, nach der man mehr Schlagworte kennt und trotzdem nicht klarer sieht – es gibt ein paar leise, aber deutliche Anzeichen dafür, dass Sie eher Show als Substanz vor sich haben.
Inhalt
Ich erlebe oft ein ähnliches Muster:
- Die Geschäftsführung will KI ernsthaft prüfen.
- Externe kommen ins Haus.
- Nach zwei Terminen gibt es viele Folien – aber wenig Klarheit.
Das Ergebnis:
Mehr Fragezeichen als vorher und ein leichtes Unbehagen im Bauch.
Es gibt ein paar Signale, an denen Sie früh erkennen können, ob Sie gerade Substanz einkaufen – oder eher Hochglanz.
1. Es geht sehr schnell um Tools – und sehr langsam um Ihr Geschäft
Wenn eines der ersten Themen ist:
„Nutzen Sie schon Tool X? Wir haben da ein super Framework…“
…bevor jemand verstanden hat, womit Sie eigentlich Geld verdienen, lohnt sich ein kurzer innerer Check.
KI ohne Verständnis Ihres Geschäftsmodells ist wie ein Navi ohne Zieladresse:
Es bewegt sich viel – nur nicht unbedingt in Ihre Richtung.
2. Die Folien sind schneller da als die Fragen
Ein kurzer Überblick kann sinnvoll sein.
Wenn die erste Stunde aber fast nur aus Präsentation besteht und kaum aus Fragen wie:
- „Wie verdienen Sie konkret Geld?“
- „Wo sind heute Ihre Engpässe?“
- „Was bereitet Ihnen beim Thema KI Bauchschmerzen?“
…dann fehlt die Grundlage, um sinnvolle Empfehlungen zu geben.
3. „Best Practices“ werden großzügig verteilt – Kontext eher weniger
Beliebt ist auch:
„Bei Kunde Y haben wir…“
Das kann wertvoll sein, wenn dann etwas kommt wie:
- „…und deshalb passt das vermutlich / vermutlich nicht zu Ihnen, weil…“
Fehlt dieser zweite Teil, bekommen Sie eher eine Sammlung hübscher Anekdoten als Orientierung.
4. Alles ist möglich – nichts ist ausgeschlossen
Ein feines Warnsignal ist, wenn Sie auf keine Frage ein „Das würde ich bei Ihnen (noch) nicht tun“ hören.
Seriöse Unterstützung sagt auch:
- „Das lohnt sich in Ihrer Größenordnung aktuell kaum.“
- „Dafür ist Ihre Datenlage noch nicht reif genug.“
- „Dieses Thema klammern wir bewusst aus – zu viel Aufwand, zu wenig Nutzen.“
Wo es nie ein klares Nein gibt, geht es meist weniger um Ihr Risiko – und mehr um das eigene Umsatzpotenzial.
5. Am Ende bleibt vor allem ein Gefühl von „Wir machen dann mal irgendwas“
Nach einem guten Gespräch sollten Sie zumindest grob sagen können:
- „Diese ein, zwei Use Cases schauen wir uns jetzt genauer an.“
- „Darauf konzentrieren wir uns die nächsten Monate.“
- „Diese Themen lassen wir bewusst liegen.“
Wenn Sie nach dem Termin eher denken:
„Wir sind irgendwie informierter, aber wissen nicht, was wir konkret tun sollen“,
dann war es wahrscheinlich eher ein Vortrag als ein Sparring.
Wie es auch gehen kann
In meiner Arbeit mit mittelständischen Unternehmen versuche ich es bewusst anders:
- Wir sprechen zuerst über Ihr Geschäft, nicht über Tools.
- Ich sage ausdrücklich, wo ich keinen Hebel für KI sehe.
- Am Ende stehen wenige, konkrete nächste Schritte – keine Liste mit zwanzig Ideen.
Dafür habe ich Formate entwickelt, die auf Entscheider:innen im Mittelstand zugeschnitten sind:
ohne Konferenzdeutsch, mit Klartext auf Geschäftsführungsniveau.
Wenn Sie eine zweite Meinung möchten, bevor Sie investieren
Wenn Sie gerade überlegen:
- „Ist das Angebot, das uns hier vorliegt, wirklich sinnvoll?“ oder
- „Womit sollten wir anfangen – und was lassen wir weg?“
…dann ist eine vertrauliche 1:1-Session oft der schnellste Weg, Ordnung in das Thema zu bringen.
In 90 Minuten klären wir:
- wo KI in Ihrem Unternehmen heute realistisch helfen kann – und wo nicht,
- welche zwei bis drei Use Cases sich wirklich lohnen,
- und wie Sie mit Angeboten umgehen, bei denen Sie ein leichtes „Buzzword-Gefühl“ haben.